In poetischer und unaufgeregter Filmsprache erzählt der Liechtensteiner Filmemacher Arno Oehri in seinem Spielfilm-Erstling die Geschichte einer gescheiterten Vater-Tochter-Beziehung, die vielleicht noch einmal eine Chance erhält.
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Die unerfreuliche Diagnose seines Arztes wirft den pensionierten Hirnwissenschaftler Wolfgang Morius aus der Bahn. Plötzlich droht das Ende. Zwei Sachen drängen sich im auf: Er möchte versuchen, die gescheiterte Beziehung zu seiner Tochter Mascha zu retten, und er möchte das Haus seiner Kindheit noch einmal besuchen. Mascha ist die Leiterin eines kommunalen Kulturhauses in der Provinz, jener Provinz, in der auch das Elternhaus des Wissenschaftlers steht. Kurz entschlossen macht sich Morius auf den Weg und wird wenig erfreut von seiner Tochter empfangen. Über seine Krankheit und die bedrohlichen Traumbilder schweigt sich Morius aus. Erinnerungen steigen hoch, die alten, nicht verheilten Wunden treten an die Oberfläche, es scheint ein verlorener Kampf zu werden.
Gefilmt im schönen Liechtensteiner Unterland, mit einfachsten Mitteln und mehrheitlich in atmosphärischem Schwarz-Weiss, erzeugt der Film eine subtile Kraft, die tief in die menschliche Befindlichkeit vordringt und viel Raum für eigene Gedanken und Empfindungen lässt.
von Arno Oehri mit Klaus Henner Russius, Sandra Sieber, LI, 2019, D, 92 Minuten, freigegeben ab 16 Jahren