Ein wuchtiger, greller, gross gedachter und imposant bebilderter Film, der den grossen Romanklassiker mit dem Finger eng am Puls unserer Zeit neu interpretiert und von der ersten Einstellung an mitreisst. Die kolossale Sinfonie einer Grossstadt
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Er will ein guter Mensch sein, schwört sich Francis, als er sich auf der Flucht aus dem afrikanischen Guinea-Bissau mit letzter Kraft an den Strand der Mittelmeerküste rettet. Doch es ist schwer, gut zu sein in einer schlechten Welt, besonders wenn man staatenlos und ohne Rechte ist. Francis will mehr als «nur ein Bett und ein Butterbrot». Es ist dieser Hunger, der den Teufel anzieht und so wird Francis allzu leicht zum Opfer des zwielichtigen Drogendealers Reinhold. – Der junge Regisseur Burhan Qurbani ist mutig - und wird zu Recht dafür gelobt. Er hat sich mit Alfred Döblins gleichnamigen Roman eines der Hauptwerke der deutschen Moderne zum Thema gemacht. Auch filmisch liegt mit Rainer Werner Fassbinders Fernsehserie von 1980 die Messlatte hoch. Doch Qurbani versetzt die Geschichte gekonnt in die Gegenwart und verknüpft sie mit einer aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion. Wie ein Gangsterfilm erzählt «Berlin Alexanderplatz» in einem faszinierenden Rausch aus Tönen, Farben und pulsierenden Bildern von Aufstieg und Fall eines zum Scheitern verurteilten Menschen. Ein gewaltiges Werk, eine virtuose Literaturverfilmung und eine eindrückliche Parabel gegen Rassismus.
von Burhan Qurbani mit Welket Bungué, Jella Haase, Albrecht Schuch, DE, 2020, Od, 183 Minuten, Ab 14 Jahren Jahren