Teheran, zu Beginn der Bewegung «Frau, Leben und Freiheit»: Kaum ist Iman zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran aufgestiegen, kämpft er aufgrund der landesweiten Proteste zunehmend mit Misstrauen und Paranoia.
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Als seine Waffe auf mysteriöse Weise verschwindet, verdächtigt er seine Frau und die beiden Töchter und ergreift drastische Massnahmen. Diese beginnen hingegen, angesichts der Frauenproteste bisherige soziale Normen und Familienregeln zu hinterfragen.
Am 16. September 2022 verlor die 22-jährige Mahsa Amini ihr Leben, nachdem sie durch die islamische Sittenpolizei brutal misshandelt worden war, weil sie ihren Hijab zu locker getragen habe. Ihr Tod löste Proteste aus, wie sie das Land noch nie gesehen hatte und sorgte weltweit für eine grosse Welle an Solidarität: «Woman, Life, Freedom» ging als Slogan um den Globus im weltweiten Kampf für Gleichberechtigung, Freiheit und Menschenrechte.
Kurz nach dem Tod Mahsa Aminis siedelt Mohammad Rasoulof The Seed of the Sacred Fig an. Iman, ein Familienvater der Teheraner Mittelschicht, wird zum Untersuchungsrichter am iranischen Revolutionsgericht befördert. Dies bedeutet für die Familie mit den zwei Töchtern Rezvan (21) und Sana (16) nicht nur den sozialen Aufstieg, sondern auch eine Besserung ihrer finanziellen Situation. Allerdings zieht es auch weitere Einschränkungen für die Mädchen mit sich, die sich noch sittlicher verhalten sollen, um nicht aufzufallen. Denn Iman hat nun Befugnis, über Leben und Tod zu entscheiden. Als die Proteste auf der Strasse ihren Weg in das Haus finden und kurz darauf Imans Dienstwaffe verschwindet, greift die Paranoia im Familienleben um sich.
von Mohammad Rasoulof mit Missagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, IR, 2024, Od, 168 Minuten, freigegeben ab 16 Jahren