Mit diesem Dokumentarfilm inszeniert Harry Putz eine eindringliche filmische Hommage an das Sterben der Gletscher in den Alpen. Durch tiefgehende Interviews verwebt er Wissenschaft und Emotion zu einer beklemmenden Dokumentation.
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Die Gletscher der Ostalpen sterben – unumkehrbar, darin ist sich die Wissenschaft einig. Doch während das «ewige Eis» schwindet, boomt der Tourismus. Im Sommer drängen sich Besucher in Gletscherbahnen, um die letzten Überreste zu berühren. Der Skibetrieb läuft auf Hochtouren, und die Eingriffe in die Natur nehmen immer drastischere Formen an: Hangsicherungen, Gletscherabdeckungen, Schneedepots, Kunstschneeanlagen, massive Geländeplanierungen – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Der Filmemacher Harry Putz wurde in eine skibegeisterte Familie in Lech am Arlberg hineingeboren. Seine Grosseltern erlebten damals die ersten «Fremden», die ankamen und in Folge ungeahnten Wohlstand in vormals verarmte Regionen brachten. Skifahren wurde zum Volkssport. Er wurde selbst zum Profisportler und absolvierte in den 90ern seine Sommertraining auf den Gletschern. Seine anschliessende Profession als Filmemacher liess ihn die vergletscherte Bergwelt mit anderen Augen sehen. Der boomende Wintersport ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat geschäftstüchtige Köpfe aller Alpenländer erkennen lassen, dass die Vergrösserung des Angebots an Skiliften und Pistenkilometern einer scheinbar endlos wachsenden Nachfrage gegenübersteht. Der technologische Fortschritt der 1960er- und 1970er-Jahre ermöglichte den Vorstoss der Seilbahnen in die Gletscherregionen. Doch diese Pionierzeit hat ihre Dynamik nicht verloren und es gibt Bestrebungen zur Neuerschliessung noch unberührter Gletschergebiete.
Diesen Film zeigen wir im Rahmen der Filmreihe Wasser – Quelle des Lebens in Kooperation mit der CIPRA International. Im Anschluss an die Filmvorstellung findet ein Gespräch mit Regisseur Harry Putz statt, zu dem das Publikum herzlich eingeladen ist.
von Harry Putz mit , AT, 2025, D, 60 Minuten, freigegeben ab 16 Jahren