Programm

Cidade de Deus - City of God

Wächst man in der «Cidade de Deus» auf, ist die Kindheit früh zu Ende. Was andernorts Spiele sind, ist hier Bandenkrieg mit echten Waffen.
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«Cidade de Deus» («Stadt Gottes») – eigentlich eine Siedlung für Obdachlose der brasilianischen Regierung – ist eine der berüchtigsten Favelas von Rio de Janeiro: kein fliessendes Wasser, kein Strom, Gangs machen die Strassen unsicher – ein Abschiebe- und Sackbahnhof für die Armen der Stadt. Wächst man hier auf, ist die Kindheit früh zu Ende. Was andernorts Spiele sind, ist hier Bandenkrieg mit echten Waffen.

Die beiden Jungs Buscapé und Dadinho kämpfen in dieser Umgebung ums Überleben. Der rücksichtslose Dadinho setzt auf Kokain-Handel, Gewalt und Raubüberfälle. Der schüchterne Buscapé hingegen träumt davon, Fotograf zu werden. Zwanzig Jahre später haben beide ihr Ziel erreicht. Buscapé ist ein erfolgreicher Fotograf und arbeitet für eine Zeitung. Dadinho ist nun Zé Pequeño, der meistgefürchtete Drogen-Dealer Rios. In der «Cidade de Deus» ist sein Wort Gesetz. Bis ein anderer Drogen-Boss auftaucht, Mane Galinha, und Zeuge der Vergewaltigung seiner Freundin wird. Er beschliesst, Zé Pequeño aus Rache zu töten. Über Nacht schart er eine Armee von bewaffneten Kindern um sich, die alle das gleiche wollen: Zés Tod. In der «Cidade de Deus» bricht der Krieg aus...

Atemlos und packend erzählt Regisseur Fernando Meirelles mit virtuosen Schnittfolgen die Geschichte von Armut und Drogen, Ehrgeiz und Gewalt aus der Perspektive derer, die sie täglich erleben. Durch die gezeigte Gewalt werden die Gesetze der Gesetzlosigkeit sichtbar gemacht. Basierend auf dem Buch von Paolo Lins entstand mit «Cidade de Deus» ein explosives Epos über die Hoffnungslosigkeit, über das Töten. Regisseur Fernando Meirelles hat mit 200 Strassenkindern acht Monate einen Schauspiel-Workshop veranstaltet und die besten besetzt. Diese Gangster sind Kinder, ungewaschen und ungekämmt, zerrissene Marken-T-Shirts am dürren Leib, dessen Gewichtslosigkeit man zu spüren glaubt. So nahe Meirelles seinen Darstellern in der Vorbereitung war, so dicht bleibt er an seinen Figuren.

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von Fernando Meirelles und Kátia Lund mit Alexandre Rodrigues, Leandro Firmino, Phellipe Haagensen, Douglas Silva, BRA/F/USA, 2002, Od, 130 Minuten, freigegeben ab 16 Jahren
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